Ablösung in der Spielgruppe
Die Ablösung des Kindes aus dem engsten Familienkreis ist ein Schritt, zu dem Eltern und Kind gleichermassen bereit sein müssen. Es ist von Vorteil, wenn das Kind frühzeitig auf die Spielgruppe vorbereitet wird und die Eltern die vorhandenen Angebote zum Kennen Lernen der Räumlichkeiten und der Spielgruppenleiterin wahrnehmen.
Die Eltern machen sich vorbereitend Gedanken, wie sie die Ablösung gestalten wollen und was sie dem Kind und sich zumuten möchten. Mit dem Kind dann vor Beginn der Spielgruppe absprechen, wie die Ablösung am ersten Tag verläuft. Kinder, die bereits geübt sind in einer Gruppe zu sein, sollen das Vertrauen erhalten, dass sie die Trennung rasch meistern können. Tränen und Abschiedsschmerz dürfen sein, meist beruhigt sich ein Kind sehr rasch. Andere, aber meist wenige Kinder, brauchen die Anwesenheit eines Elternteils etwas länger, das kann von einer halben Stunde bis einen ganzen Morgen oder länger dauern. Gerade bei Kindern, die erst drei Jahre alt sind, kann es nötig sein, dass eine erste Trennung nur kurz (ca. 1/2 - 1 Stunde) dauert, und jedes weitere Mal etwas verlängert wird. Dadurch kann das Kind die Trennung üben und erlebt gleichzeitig auch, dass die Mutter / der Vater immer wieder zurückkommt.
Nicht immer trifft die Einschätzung der Eltern zu: einige Kinder lösen sich leichter als gedacht, andere machen einen stärkeren Loslösungsprozess durch. Für jedes Kind kommt früher oder später der Moment, wo Mami oder Papi geht. Für mich wie auch für das Kind ist es dann am einfachsten, wenn dieser Moment mit mir und dem Kind klar abgesprochen ist dann auch konsequent danach gehandelt wird.
Weint das Kind beim Verabschieden, was häufig ist (meist aus Trauer, Wut oder Angst), wird es den Moment geben, in dem die Eltern es in die Hände bzw. Arme und die Verantwortung der Spielgruppenleiterin geben (dürfen). Wenn die Eltern sich für diesen Schritt entscheiden, ist es wichtig, zielstrebig nach Hause zu gehen, ohne lang zurückzuschauen. Ihr vermittelt so dem Kind Sicherheit und zeigen Vertrauen in die Leitung.
Weinen beim Bringen ist häufig und kann auch nach einigen Wochen plötzlich auftreten. Hier hilft es, wenn die Eltern liebevoll und
klar die Führung übernehmen und am Gewohnten festhalten.
Ein weinendes Kind bei der Ablösung ist kein Anlass, sich als Eltern schuldig zu fühlen. Schmerz gehört zum Leben. Ihr ermöglicht dem Kind einen Reichtum an Erfahrungen und vertraut auf seine inneren Stärke, dass es diesen Schritt meistern kann. Wie stolz wird es später sein, dass es in die Spielgruppe gehen kann.
Ich wünsche euch und eurem Kind viel Kraft für diesen grossen Schritt!